Freude, Ausdauer und grosse Emotionen

 

Das Ziel ist erreicht, am 13.9.2014 mit einem guten Gefühl die Ziellinie des Jungfrau Marathon (JM) überqueren. Ich habe (fast ein wenig schockiert) gelacht, als mich Eva letzes Jahr gefragt hat ob ich am JM mitgelaufen sei. Mit Beck Tanja war ich als Zuschauer da und hatte Daniel Buchs und Pascal Leuenberger (und natürlich viele weitere mir unbekannte Läufer) angefeuert. Schon bei der kurzen Begleitung von Pascal kam ich ganz schön ins schnaufen. Glücklicherweise habe ich mich dann von Eva zu dieser tollen Reise mit Hochs und Tiefs überreden lassen. Mein erstes offizielles Training unter der Leitung von Eva Lehmann und Kevin Jenny, welches ich in einer Pace von 8:04 min/km gelaufen bin dauerte 50 Minuten. Die durchschnittliche Herzfrequenz betrug 148 Schläge pro Minute. Und dies wohlgemerkt in flachem Terrain, der Aare entlang in Uetendorf/Heimberg. Stattgefunden hat dies vor weniger als einem Jahr am 5.11.2013. (!)

 

Das erste 10km-Training fand am 10.11.2013 statt. 1 Std. 12 Min. hat es gedauert. Dies ergibt eine Pace von 7.13 min/km. Immerhin darf man sagen. Die durchschnittliche Herzfrequenz betrug 151 Schläge pro Minute.

 

Wir spulen vor, Woche um Woche verging mit jeweils 3, selten mal 4 Lauftrainings. Mit der Leistungssteigerung wurde auch die freude am Laufen immer grösser. Neun Monate später, am 16.8.2014 bin ich mit Begleitung von Nicole Zürcher 19 km gelaufen. Die Pace: 6:19 min/km, fast eine Minute pro km schneller und dies erst noch mit 243 positiven Höhenmetern. Die durchschnittliche Herzfrequenz auch da praktisch identisch bei 152 Schlägen pro Minute.

 

5.9.2014: 10 km in 59 Min. 45 Sek. (Pace 5:58 min/km), auch hier mit einer durchschnittlichen Herzfrequenz um die 150.

 

Mit einer riesen Motivation und ohne Zweifel es ins Ziel zu schaffen begab ich mich am 13.9.2014 nach Interlaken.

 

Nachfolgend der JM in meinem Kopf mit ein paar Gedanken von meinen tollen Coaches und meinem Vater Beat Wyssen, die mich an diesem Tag super unterstützt haben.

 

15 Minuten vor dem Start

Mist, nochmal Toilette? ... Ne, mal kurz einlaufen ... Doch noch mal Toilette? ... ne passt schon ... Übers Gitter in den Startblock ... Scheisse, wär ich doch noch mal …  


[ Coaches ] Stefan nervös *check* … muss so sein!

 

[ KM 0 – KM 4 ]

Ok, nicht zu schnell drauf los ... Mist, zu schnell ... Mist, immer noch zu schnell ... Bloss nicht mitziehen lassen, die holst du dann später wieder ... Scheisse, Puls zu hoch ... Bisschen verlangsamen ... verdammt, wieso geht der Puls nicht runter

 

[ Coaches ] Vor 9:24 Uhr wollten wir dich da nicht sehen, nach 28‘ (wegen warten im Startblock) dann locker flockig vorbeigerauscht, so konnten wir beruhigt frühstücken.

 

[ KM 4 – KM 19 ]

Wieso ist da nirgends eine Toilette ... Mist, wo kann ich hier …  OHOH … da muss doch irgendwo … ah, plötzlich besser, toll ... hallo Therese … Küsschen 

 

[ KM 15 ]

Papa macht ein Foto ... high five mit Papa, bin noch fit, mega fit sogar 

 

[ KM 19 ]

Eva und Kevin sind da und fragen ob ich was brauche, ich antworte «nein», alles top!

 

[ Coaches ] Gute Lauftechnik, sieht noch gut aus, läuft ein kontrolliertes Rennen, spricht noch gut (heisst, sicher nicht anaerob) … alles perfekt

 

[ KM 19 – KM 26 ]

Hallo Lettchen 

 

[ KM 21 ]

Hallo Papa ... oh, wieder ein Foto, dann mal schön grinsen ... geht mir noch gut, nur das Papa auch beruhigt ist ... irgendwie kalt hier im Schatten ... hat es grad in meinem Bein gezuckt? ... geil, basejumper ... yes, noch mehr basejumper ... irgendwann werd ich auch da oben stehen ... womöglich sogar runterspringen - wie viele km sinds noch? ... rechnen ... Restzeit errechnen und schätzen ... kein GPS-Signal, kacke ... immer noch Schatten, die Schlaufe ist länger als erwartet ... eine Steigung, endlich spazieren 

 

[ KM 26 ]

Endlich sehe ich den Rücken von Monique le Papillon  Alles schmerzt. Aber auch Sie kommt an. Gratuliere nochmal!

 

[ KM 26 ]

Schön, Eva und Kevin sind auch da, ich brauche wieder nichts, alles wunderbar, aber sehr toll euch zu sehen.  

 

[ Coaches ] Wieder nichts gebraucht, das heisst die Verpflegung war gut. Leider im Vergleich zur Vorgabe in der Schlaufe ziemlich Zeit verloren.

 

[ KM 26 – 37 ]

Ui, sieht steil aus ... ui, ist steil ... ich hab noch energie ... super, ich überhole viele Läufer ... gut eingeteilt

 

[ KM 30 ] 
Hallo Papa ... Papa sagt ich sehe noch gut aus, das ist die Hauptsache, gut aussehen ... wieder spazieren, schön (nächstes Jahr will ich da auch rennen) ... oh, hat es da etwa wieder gezuckt im Oberschenkel? ... ui, jetz aber, zuck zuck ... nein, bitte nicht … «Hallo Stefan, wiä geits?» … «Guät, chli Krämpf» … «OK, chasch grad abhockä» ... kurz massieren lassen ... von einer hübschen Dame ... toll ich bleib länger ... Florin Talisker Svechnikov-Krönlein taucht auf, ich muss los ... anpirschen von hinten, «hallooo» … Florin: «was machsch du hinger mir?» … «massage, schön»  ... Beine wieder top, unglaublich!

 

[ KM 37 ]

Eva und Kevin sind wieder da, ich freue mich aber brauche zum dritten mal nichts von Ihnen … ausser nette Worte.


[ Coaches ] Entspanntes Gesicht, schmerzende Beine ist klar.

 

[ KM 40 ]

Hallo Madeleine ... Madeleine: «hiä muesch chli Schoggi nä!» ... mmh Schoggi  Ein Dank an die Schoggi-Frauen vom TV Interlaken (glaub ich)

 

[ KM 41 ]

Hallo Rainer, er filmt, oh ... toll. Wie das wohl noch aussieht. 

 

[ KM 42 ]

Oh, Papa ist auch schon da.  noch ein Foto «Lach noch mal» ruft er ... Ich gehorche natürlich

 

[ KM 42 – ZIEL ] 
Yeeha, ohne grössere Probleme geschafft, noch 100 Meter ... uiui, ist das eine Träne, ne, bisschen feuchte Augen ... Wow, sehr tolles Gefühl!

 

[ Coaches ] Wollten dich einfach lachen sehen. Das Ziel beim ersten Marathon ist die Ziellinie, STOLZ, FREUDE -> Ziel erreicht! Toll, wie kontrolliert und überlegt das Rennen gelaufen wurde.

 

An dieser Stelle noch mal ein riesen Merci an alle!
 

Marathon A3-Plakate

Facts:

Ø HF: 155 bpm
Max. HF: 175 bpm 

 

Bild: © www.marathon-photos.com